Auf der Infoveranstaltung zum Thema Freifunk Rothenburg, am vergangenen Mittwoch, konnten alle Fragen rund um das neue Projekt geklärt werden. Gastredner an dem Abend war Johannes Meyer vom Förderverein Freie Netzwerke e.V. Berlin.
Bei Freifunk handelt es sich um eine nicht-kommerzielle Initiative, die den Aufbau von freien, selbstverwalteten Funknetzwerken unterstützt. Die Nachfrage nach einem freien WLAN ist durchaus groß. Die Initiative bekommt immer wieder Anrufe von interessierten Kommunen, die fragen wann der Techniker vorbei kommt.
Aber so funktioniert die Idee vom Freifunk nicht, betont Meyer. Dafür müssten sich in den Kommunen lokale Freifunk-Communities zusammenschließen, die den Ausbau und die Betreuung des Netzwerkes übernehmen. Das Projekt lebt von Ehrenamtlichen und Rothenburg kann sich glücklich schätzen, zwei engagierte Freifunker zu haben. Patrik Herrscher und Alexander Baß sind die Initiatoren von Freifunk Rothenburg. Unterstützt wird das Projekt vom Stadtmarketing Rothenburg. Seit einigen Monaten wird der Ausbau des Freifunk-Netzes nun vorangetrieben und kann bereits beachtliche Erfolge vorweisen. Insgesamt 93 Router wurden bislang verteilt, mehr als in Ansbach, Nürnberg, Frankfurt oder München. Das einzige was die Router brauchen, ist Strom und ein Internetzugang. Oft sind die Leute erstaunt wie unkompliziert die Router eingerichtet werden, berichtet Alexander Baß.
Bei einem Flächendeckenden Freifunknetz verbinden sich die Freifunk Router automatisch untereinander und können so auch Ausfälle des Internet über die herkömmliche Leitung abfangen. Wie der aktuelle Stand des Ausbaus ist kann jeder Zeit unter karte.freifunk-rothenburg.de abgerufen werden. Wichtig bei dem Projekt ist, dass die Verbindungen ins Internet über eigene Gateway-Server laufen und per VPN in die Niederlande umgeleitet werden. So surfen alle Nutzer mit einer holländischen IP im Internet und die in Deutschland geltende Störerhaftung ist außer Kraft gesetzt bzw. werde umgangen, erklärt Patrik Herrscher.
Dass dieses System sicher ist, zeigt auch das Vertrauen der VR-Bank. Diese hat selbst drei Freifunk-Router für ihre Kunden und Mitarbeiter aufgestellt. Auch die Stadt Rothenburg prüft gerade ob sie das Projekt unterstützt und Router in allen öffentlichen Gebäuden anbringt. Besonderes Interesse bestand an dem gestrigen Abend auch von Seiten der Gastronomie. Bisher konnten Gaststätten und Hotels sich nur gegen die Störerhaftung absichern, indem Sie jedem WiFi-Nutzer einen Code herausgegeben haben. Ein Router von Freifunk Rothenburg erspart da viel Zeit und Geld. Der Anschaffungspreis für einen Freifunk Router beträgt einmalig etwa 20-50 €, je nach Modell.
Das Projekt richtet sich aber vor allem auch an Privatleute, die von der Idee des Freifunks begeistert sind und dies unterstützen wollen. So berichtet Johannes Meyer von einer Begebenheit mit seinem Nachbarn, der ihm unerwartet einmal einen Präsentkorb vorbei brachte. Grund dafür war: der Freifunk Router. Der Nachbar wollte sich mit dem Korb bedanken, dass er kostenlos bei Meyer das Internet mit nutzen durfte.
ups, lange nicht geblogt Alex! Gibt es Freifunk auch an den Rothenburger Schulen?