Galgengasse – Stadtrat rudert zurück

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Was sich zunächst anhört, wie ein Aprilscherz, ist keiner: In einer Sondersitzung des Stadtrates, am gestrigen 31. März, kam das Thema Galgengasse nochmals und ganz exklusiv auf den Sitzungstisch. Im Ergebnis fiel mit nur noch fünf Gegenstimmen der Beschluss, die derzeit gültige Verkehrsregelung als verkehrsberuhigter Bereich mit Gegenverkehr wieder zurückzunehmen und zurückzukehren zur vorherigen Regelung als Einbahnstraße stadteinwärts mit umfangreicher Außenbestuhlung.

Diesen Zustand wünschte sich die Bevölkerung zurück: Einbahnstraße und viel Sitzmöglichkeit vor den Lokalen.

„Zu groß ist mittlerweile der Unmut, den wir damit in der Bevölkerung ausgelöst haben“, kommentiert ein Stadtrat den Anlass, sich nun kurzfristig nochmals mit dem Thema zu befassen. „Wir müssen den Rothenburgern nun zeigen, dass wir Fehler eingestehen und auf Wünsche eingehen können. Alles andere gleicht einem politischen Selbstmord. Für zu viele ist die Ratsentscheidung nicht nachvollziehbar.“ Auch weitere Ratskollegen bestätigten den Druck unter dem sie in der Öffentlichkeit wegen der Galgengasse stehen.

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Und in der Tat regt sich mittlerweile offener Widerstand gegen die aktuelle Regelung: Stadtratsmitglieder werden mitunter auf der Straße angegangen und sehen sich verbalen Angriffen ausgesetzt. Auch online, im sozialen Netzwerk „facebook“, existierern mittlerweile zwei Gruppen, die die Galgengassen-Problematik zum Thema haben. Mit „Ich boykottier‘ diesen Quatsch! Ich fahr‘ nie wieder die Galgengasse raus!“, ist die eine, mit „Roadäburcher Krabbegaggele oder die neu gestaltete Galgengasse“, ist die andere überschrieben. Die 247 und 189 Gruppenmitglieder machen dort ihrem Unmut Luft. Von Grabenkämpfen und persönlichen Animositäten, von Trotzreaktion und Kindergarten und von Fehlern, die man also solche erkennen müsse, damit man sie wieder korrigieren könne, ist dort die Rede.

Die gestrige Sitzung verlief relativ unspektakulär. Die Argumente für und wider die jetzige Regelung haben sich nicht maßgeblich geändert. Lediglich die Anhängerschaft der beiden Lager hat sich stark verschoben. So waren denn bei der Abstimmung gegen 21 Uhr 30 18 Ratsmitglieder für eine Rückkehr zum alten Zustand, fünf waren dagegen. Ein Ratsmitglied war entschuldigt abwesend.
Die Galgengasse soll nun sehr zügig, noch in der kommenden Woche, in den Zustand der letzten beiden Jahre zurückversetzt werden. Der Raum für die Außenbestuhlung wird wieder erweitert, die neuen Bäume werden in eines der Siedlungsgebiete umgepflanzt, die Tröge werden entfernt und vorerst im Bauhof zwischengelagert.

Oberbürgermeister Walter Hartl zeigt sich ob des nun getroffenen Beschlusses erleichtert, „weil jetzt eine große Last von Verwaltung und Bürgern genommen ist. Auch im Hinblick auf die kommende Sommersaison in der Gastronomie und Hotellerie kann man mit der nun erreichten Einigung unter großer Mehrheit nur zufrieden sein“, ergänzt Hartl.

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