Gutscheinsystem soll Schenken erleichtern und Kaufkraft am Ort halten

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Wenn es um Kaufkraftbindung am Ort geht, sind Ideen gefragt. Stadtübergreifende Gutscheinsysteme sind ein Instrument, das bereits von vielen Städten erfolgreich hierzu eingesetzt wird. Das Stadtmarketing Rothenburg hat jetzt für die Tauberstadt ebenfalls ein solches System vorgestellt, das noch in diesem Jahr, rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft, verfügbar sein soll. 

Prototyp der Gutscheinkarte für Rothenburg. Das Motiv entstand im Rahmen eines Schulwettbewerbes.

In anderen Städten heißen sie „CitySchexs“, „Schexs in the City“, oder kurz „Schexs“. Es handelt sich dabei um handelsübliche Plastikkarten im Nennwert von 10 Euro, die als Einkaufsgutschein dienen. Das Erfolgsmodell der Einkaufsgutscheine der jetzt vom Stadtmarketing Rothenburg vorgestellten Art, wurde 2005 vom Stadtmarketing Bamberg aus der Taufe gehoben und seither von mehr als 20 anderen Städten adaptiert. Darunter Würzburg, Schweinfurt, Gerolzhofen, Kempten, Passau, Rosenheim, Hanau, Neuwied, Heidenheim, Schongau, Neuburg an der Donau und seit einem Jahr Bad Kissingen.

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Unterstützung für die Informationsveranstaltung im Rappensaal zur Einführung des Rothenburger Geschenkgutscheins holte sich Manfred Feurer, Leiter des Umsetzungsteams für Wirtschaft & Kooperationen denn auch direkt vom Stadtmarketing Bamberg.
Dipl.-Geogr. Harald Steif ist dort Projektbeauftragter für Einzelhandelsaktionen. Sein informativer Vortrag über die Bamberger „CitySchexs“, ließ deutlich werden, welches Potential in den Einkaufsgutscheinen auch für Rothenburg steckt.

Der durch die Einkaufscenter in Erlangen, Bayreuth und Coburg, aber auch durch den zunehmenden Wettbewerb durch das Internet enorm unter Druck geratene Facheinzelhandel der Domstadt Bamberg war auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Kundenbindung. Die Idee hinter dem Gutscheinsystem war und ist, sich beim Schenken nicht auf ein bestimmtes Ladengeschäft festlegen zu müssen, sondern dem Beschenkten selbst die Auswahl zu lassen, wo der Gutschein eingelöst wird, sei es Einzelhandel, Gastronomie oder Dienstleister. Zudem bleibt der verschenkte Betrag in jedem Fall im Wirtschaftskreislauf der Stadt und kann nicht in andere Gemeinden abfließen.
In Bamberg wurde die Idee mit Hilfe von Sponsoren umgesetzt. Der größte Partner ist die Sparkasse Bamberg mit Verkaufsstellen im ganzen Landkreis.
Bei 400 Akzeptanzstellen und einer Kartenauflage von mittlerweile 70.000 Stück, konnte mit den Gutscheinen bislang ein Umsatz von 5 Millionen Euro erzielt werden.

In Bamberg wurde darauf geachtet, dass fast rund um die Uhr Gutscheine gekauft werden können. Unterschiedliche Öffnungszeiten, wie z.B. bei Restaurants oder einer Bowlingbahn machen es möglich. Auch etliche Einzelhändler findet man unter den Ausgabestellen.
Einer, zwei, drei oder mehr Gutscheine, jeweils immer im Wert von 10 Euro, mit einem Flyer im Kuvert verpackt, werden dort als Geschenk gekauft.
Die so Beschenkten müssen sich nicht mehr über ein unpassendes Geschenk ärgern, sondern können im Einzelhandel, der Gastronomie oder bei Dienstleistern nach Herzenslust eigene Wünsche erfüllen.
Die Akzeptanzstellen geben die eingelösten Gutscheine wieder an das Stadtmarketingbüro zurück und erhalten den Wert des Gutscheins abzüglich einer Bearbeitungsgebühr bzw. Werbekostenpauschale zurück. Bei der Höhe der Bearbeitungsgebühr wird unterschieden, ob das einlösende Unternehmen Mitglied des Stadtmarketing ist oder nicht.

Unterstützt wird in Bamberg durch zahlreiche Werbeaktionen: angelehnt an die amerikanische Serie „Sex and the City“ stehen über sieben Jahre lang vier Frauen immer wieder als Botschafter der CitySchexs zur Verfügung und werben bei Modenschauen, in der Zeitung, bei Veranstaltungen und anderen Events. Begleitet werden die Aktionen weiterhin mit den klassischen Werbeinstrumenten wie Zeitung, Fernsehen, Plakat- und Radiowerbung. Auch Online-Werbung in den sozialen Netzwerken gehört zum Mix.

In Rothenburg möchte das Stadtmarketing zunächst mit mindestens 50 Akzeptanzstellen starten. Mittelfristig sollen weit über 100 erreicht werden. Das Verfahren mit den Gutscheinen ist einfach aufgebaut. Rüstkosten entstehen für Unternehmen, die Gutscheine annehmen möchten keine. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Ein Starterpaket für alle Teilnehmer beinhaltet Musterkarte, Flyer, in denen alle Akzeptanzstellen nach Branchen und Sortiment aufgelistet sind, sowie Aufkleber. Bislang können bei voraussichtlich 10 Stellen Gutscheine erworben werden. Auch diese Zahl soll sich mittelfristig erhöhen.

Vorsitzende Sabine Käß erläuterte, wie weit das Projekt in Rothenburg bereits fortgeschritten ist. Eine Kunstklasse des Reichsstadt-Gymnasiums hat in einem Wettbewerb das Motiv für das Kartendesign kreiert. Ein erster Entwurf wurde auf der Leinwand präsentiert. Ein Prototyp (Dummy) der Karte war ebenfalls in Augenschein zu nehmen. Details zu Ausgabestellen, Finanzierung und technischen Daten wurden geklärt.
Was sich hinter dem QR-Code verbirgt, der auf jeder Karte aufgedruckt ist, erklärte Internet-Experte Alexander Baß: Smartphone-Nutzer erreichen hierüber auf einer mobilen Website ein Verzeichnis von Ausgabe- und Akzeptanzstellen, gegliedert nach Branchen. Zudem dient der Code der internen Abrechnung und ermöglicht ebenso Sonderaktionen wie die Teilnahme an Umfragen oder Gewinnspielen. Alle Ausgabe- und Akzeptanzstellen sind ebenfalls immer aktuell auf der Website des Stadtmarketing Rothenburg abzurufen.

Das Stadtmarketing Rothenburg startet mit einer ersten Auflage der Gutscheinkarten von 10.000 Stück. Im Verein ist man derzeit zuversichtlich, hierbei noch das attraktive Weihnachtsgeschäft mitnehmen zu können und auch Unternehmen davon zu überzeugen, Mitarbeiter an Weihnachten mit den neuen Rothenburg-Gutscheinen zu bedenken.

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1 Kommentar

  1. Hi Alex, sehr schöner informativer Beitrag von Dir! Glückwunsch! Schön, dass man die Gutscheinkarte Rothenburg nun auch mal in Farbe sieht. Ein Muster per Email an alle Stadtmarketing Mitglieder wäre wünschenswert! Grüße Georg

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