Tag der Gnade – Ein Theaterstück von Neil LaBute

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Als Sondergastspiel finden am Freitag, den 8.10. um 20 Uhr, am Samstag, den 9.10. um 17 Uhr und am Sonntag, den 10.10. um 19 Uhr, Aufführungen des Stückes „Tag der Gnade“ von Neil LaBute, im Reichsstadtmuseum statt. Auf der Bühne stehen Marie-Louise Gutteck und Reiyk Bergemann.

Zum Stück: Es ist der 12. September 2001. Nicht weit von Abbys Wohnung sind die Türme des World Trade Center eingestürzt. Auch Ben wäre normalerweise dort gewesen, im Büro, als die Anschläge geschahen, hätte er auf seinem Weg zur Arbeit nicht kurz bei Abby vorbeigeschaut, seiner Chefin, mit der er seit drei Jahren eine Affäre hat – eine Affäre, dank der beide nun noch einmal davongekommen sind. Alle paar Minuten klingelt Bens Handy. Seine Frau, die versucht herauszufinden, ob ihr Mann am Leben ist. Ben geht nicht dran. Dabei hatte er erst gestern vorgehabt, sie anzurufen, ihr zu sagen, dass er sie und seine Töchter wegen Abby verlassen wird. Aber jetzt ist alles anders. Ben sieht in der Katastrophe die Chance für einen viel bequemeren Schlussstrich: sich tot zu stellen, abzutauchen, mit Abby irgendwo unerkannt von vorne zu beginnen. Doch Abby will nicht, jedenfalls nicht so, nicht eine weitere Heimlichkeit, wie in den letzten drei Jahren. Sie möchte, dass Ben reinen Tisch macht, seiner Frau die Wahrheit sagt, wenigstens ein Mal zu den Konsequenzen seines Handelns steht. Sie holt zur Abrechnung aus, in der Hoffnung, dass danach „nichts mehr so sein wird, wie es war.“
(Aufführungsrechte: rowohlt Theater Verlag, Deutsch von Frank Heibert)

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Zum Autor: Neil LaBute, geboren 1963 in Detroit, studierte Film- und Theaterwissenschaft an der Brigham Young University in Provo/Utah, an der University of Kansas und an der New York University. Aufenthaltsstipendium am Londoner Royal Court Theatre. Er besuchte außerdem das Sundance Institute’s Writing Lab. Bekannt wurde er mit seinen Filmen „in the company of men“ (Bester Film 1997 beim Sundance Film Festival, Bester Debütfilm bei den New York Film Critics Award), „Your Friends & Neighbors“ (1998), „Nurse Betty“ (Beste Drehbuch 2000 bei den Filmfestspielen in Cannes) und „Besessen“ (2002). „bash – stücke der letzten tage“ wurde 2001 in der Kritikerumfrage von Theater heute zum besten ausländischen Stück des Jahres gewählt. Im Herbst 2006 kam sein Film „The Wicker Man“ (mit Nicholas Cage in einer der Hauptrollen) in die Kinos.

Tickets: 17 €, Vorverkauf im Reichsstadtmuseum, Klosterhof 5, Tel.: 09861-939043. Abendkasse jeweils 1 Stunde vor Aufführungsbeginn.

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3 Kommentare

  1. Die Tagespresse scheint Probleme mit der Ankündigung dieser Veranstaltung zu haben. Gestern wurde die Faxnummer als Telefonnummer zum Bestellen der Karten angegeben, heute gehen ihr die Vokale aus: „Tag der Gnade im Musum“.

  2. Die Vorstellung war ausverkauft, die Schauspieler agierten sehr motiviert, besonders Marie-Louise Gutteck. Reiyk Bergemann wirkt als Ben leider nicht wesentlich jünger als Abby, und die deutsche Sprache kam oft sehr gestelzt daher. Wer die ganze Zeit vom „ficken“ und „blasen“ spricht, drückt sich nicht plötzlich wieder so gewählt aus. Aber es gab auch ein paar gute Lacher und insgesamt war es ein netter Theaterabend.

  3. Ein sehr interessantes Stück gewesen. Für einen verheirateten Mann und Vater, dem sein Leben scheinbar nicht mehr aufregen genug war und eine fragwürdige Chance zum aussteigen sich plötzlich auf tat, öffnete sich die Möglichkeit ein neues Leben zusammen mit seiner geliebten zu beginnen. Ein Traum, der kurz davor wirklichkeit zu werden schien, aber in dem Moment der Entscheidung in Konflikt mit der Realität und den Gefühlen beider zu einer zerreiß Probe ihrer heimlichen Liebes-Beziehung wurde ….

    Elementare Probleme und Abgründe einer egoistischen Welt, wonach jeder versucht mit dem geringsten Widerstand sein Leben zu leben.

    Gelunge Darbietung und Inzinierung eines gesellschaftskritischen Theaterstückes. Hut ab!

    Und zu erwähnen ist noch das Theater selbst, das sich sehr gut dafür eignet und man kann nur hoffen, dass zukünftig dort weitere Stücke gespielt werden.

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