Enger Schulterschluss von Stadt und IHK-Gremium beim Neustart der Wirtschaft

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Das IHK-Gremium Rothenburg und der neu gewählte Oberbürgermeister Dr. Markus Naser haben eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Dies gelte insbesondere auch für Maßnahmen, um den Neustart der heimischen Wirtschaft in der Corona-Krise zu unterstützen. Ein enger Schulterschluss von Stadt und Wirtschaft sei gerade auch in der Stadt Rothenburg unverzichtbar, deren Hotellerie und Gastronomie durch das Wegbrechen des nationalen und internationalen Tourismus besonders stark von der Krise betroffen sei.

Bei dem Gedankenaustausch zwischen Oberbürgermeister und IHK-Gremium, der als Videokonferenz stattfand, wurde die Situation in den einzelnen Branchen vorgestellt und es wurden mögliche Unterstützungsmaßnahmen diskutiert.

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Einzelhandel und Dienstleistung

Die Vertreter des Einzelhandels im IHK-Gremium äußerten sich positiv über die ersten Tage, an denen die Geschäfte wieder öffnen durften. Die Kundenfrequenz sei zwar noch stark eingeschränkt und es werde deutlich weniger gekauft als vor der Krise, „aber es ist ein Anfang“, so Heidi Treiber, Inhaberin des Textilhauses Haller und stellvertretende Gremiumsvorsitzende.
Im Kfz-Gewerbe laufen die Geschäfte langsam wieder an: Im Werkstattbereich sei man bereits wieder auf Vorkrisenniveau, während der Pkw-Verkauf noch sehr verhalten sei.
Die Reisebranche leidet besonders unter den aktuellen Rahmenbedingungen und Reisewarnungen.
Die Betriebe setzten die notwendigen Hygienekonzepte gewissenhaft um, um den Kunden einen gefahrlosen Einkauf zu ermöglichen. Dennoch seien die Erwartungen in Handel und Dienstleistungen für das laufende Jahr verhalten, so die Stimmungslage. Das IHK-Gremium appelliert deshalb an die Kunden, in den örtlichen Geschäften einzukaufen und somit die regionalen Wertschöpfungsketten stärken.

Industrie

In der Industrie zeigt sich ein differenziertes Bild: Die Zulieferer für systemrelevante Branchen berichten über eine stabile Auftragslage. Bei den Automobilzulieferern sowie in der Investitionsgüterbranche und in der Konsumgüterproduktion stehen die Zeichen dagegen auf Kurzarbeit und auf Verringerung der Produktionskapazitäten. Nach Aussage der betroffenen Unternehmer sind diese Branchen noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Im April seien teilweise Produktionsrückgänge von bis zu 35 Prozent verzeichnet worden. Die Investitionsbereitschaft ist deutlich gesunken, außerdem machen sich die unterbrochenen Lieferketten bzw. die Schwäche in wichtigen Auslandsmärkten deutlich bemerkbar.

Entscheidend ist laut IHK-Gremium, dass die staatlichen Soforthilfen und öffentlichen Kreditprogramme schnell bei den kleinen und mittleren Familienbetrieben und bei den inhabergeführten Unternehmen ankommen.

Gastronomie und Hotellerie

Gastronomiebetriebe und Hotels sind massiv von den Corona-Folgen betroffen. Die Branche hat Umsatzeinbußen bis zu 100 Prozent zu verzeichnen. Die stufenweisen Lockerungsmaßnahmen werden deshalb allenfalls vorsichtig positiv zur Kenntnis genommen. Für Marion Beugler, IHK-Gremiumsmitglied und HOGA-Vorsitzende in Rothenburg ist klar, „dass die Gäste nicht gleich strömen werden, wenn wir wieder aufmachen“. Problematisch wird vom IHK-Gremium das Ausbleiben der ausländischen Gäste gesehen. Dies werde in diesem Jahr durch den innerdeutschen Tourismus kaum auszugleichen sein. Zudem wirft die Absage beispielsweise der Pfingstfestspiele die Frage auf, wie es mit Veranstaltungen im Herbst (Reichstadttage) oder Winter (Reiterlesmarkt) aussieht. Jede Absage treffe die Gastronomie und die Hotellerie erneut schwer. Deshalb sind aus Sicht des IHK-Gremiums speziell für diese Branche unbedingt weitere Hilfen und Perspektiven nötig.

Oberbürgermeister Dr. Naser teilt die Sorgen der Wirtschaft und signalisiert dem IHK-Gremium die volle Unterstützung der Stadt Rothenburg ob der Tauber. Er sicherte zu, dass die Sondernutzungssatzung großzügig ausgelegt werde, um die stufenweise Öffnung der Gastronomiebetriebe zu unterstützen. Seitens der Stadtverwaltung werde derzeit überlegt, was über den bereits zugesagten Verzicht auf Gewerbesteuervorauszahlungen für die Monate April und Mai hinaus noch für die Wirtschaft möglich sei. Die Stadtspitze sei offen für weitere konkrete Vorschläge von Seiten der Wirtschaft.

Es wurde vereinbart, dass in den nächsten Wochen ein enger und regelmäßiger Austausch zwischen IHK-Gremium und Stadtspitze stattfinden wird.

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