Stadtmarketing: Mit „Freifunk“ zum freien W-LAN für die ganze Stadt

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Mit der Umsetzung eines ambitionierten Projektes ist aktuell das Stadtmarketing Rothenburg aktiv: mit einem Schreiben an seine Mitglieder, sowie auch an die Mitglieder anderer Organisationen werden Unterstützer für freies W-LAN in der ganzen Stadt gesucht, realisiert über die nicht-kommerzielle Initiative „Freifunk“.

Auf die Selbstverständlichkeit eines freien W-LAN, z.B. im Urlaub oder in Hotels weist das Stadtmarketing eingangs in seinem Schreiben an etwa 350 Empfänger hin. Ebenso auf die Machbarkeit eines solchen freien W-LAN in Rothenburg, nicht mehr nur auf einzelne gastronomische Betriebe beschränkt, sondern einfach überall verfügbar, auch in Einzelhandelsgeschäften und auf der Straße.

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Als sichere und kostengünstige Möglichkeit, genau dies zu bewerkstelligen führt das Stadtmarketing „Freifunk“ an.

Bei Freifunk teilen Inhaber eines Internet-Anschlusses über einen zusätzlichen W-LAN-Router, versehen mit der sog. „Freifunk-Firmware“, einen Teil ihres Internet-Zuganges mit anderen. Das bereitgestellte W-LAN ist ohne Verschlüsselung oder Passwort von jedem nutzbar.
Zudem verbinden sich Freifunk-Router in Funkreichweite untereinander zu einem gemeinsamen W-LAN-Netzwerk. Je mehr mitmachen, desto größer, dichter und besser wird das Netz.

Die nicht-kommerziellen Freifunk-Initiativen gibt es bereits in vielen, vor allem größeren Städten. Paderborn und Hamburg, mit über 450 bzw. über 550 Routern im Verbund, sind die größten deutschen Freifunk-Netzwerke. Funkfeuer Wien, mit seinen Ursprüngen in den 90er Jahren, dürfte die älteste Freifunk-Community überhaupt sein. Freifunk basiert auf mitmachen und teilen. Je mehr dabei sind, desto besser.

Die in Deutschland gesetzlich verankerte, sog. „Störerhaftung“, wird bei Freifunk durch einen technischen Trick umgangen, der den Datenverkehr über den Förderverein Freie Netzwerke e.V in Berlin ins europäische Ausland lenkt und so den einzelnen Anschluss dahinter unsichtbar macht. Gleichzeitig trennt der Freifunk-Router aus Sicherheitsgründen das eigene Netz komplett vom Freifunk-Netz.

Auch in Rothenburg sind in den letzten Wochen schon 19 Freifunk-Knoten der regionalen Initiative „Freifunk Franken“ entstanden. Über die Stadt verstreut, versorgen sie z.B. bereits die Hafengasse sowie Teile der Herrngasse mit einem freien und unverschlüsselten W-LAN.
Betreiber der Knoten sind Privatleute, Dienstleister, Gastronomen und Einzelhändler. Auch die Rothenburger Ideenschmiede „FabLab“ ist bereits mit zwei Knoten dabei.

Das Stadtmarketing möchte erreichen, dieses Netz in Rothenburg weiter auszubauen um vor allem den Gästen aus aller Welt, aber natürlich auch allen anderen, einen mobilen Zugang zum Internet über ein möglichst flächendeckendes, freies W-LAN-Netz zur Verfügung zu stellen.

Freifunk kann auch in der Gastronomie und Hotellerie für Gäste eingesetzt werden. Hierbei ist zu beachten, dass Freifunk keinen gesicherten Service versprechen kann. Es zeigt sich jedoch, dass das Freifunknetz sehr stabil läuft. Die Gäste sollten aber Passwörter und dergleichen möglichst verschlüsselt übertragen, da das W-LAN unverschlüsselt arbeitet und ansonsten die im Klartext übertragenen Daten ausgelesen werden könnten. Diese Sicherheitsmaßnahme sollte aber auch ganz generell, in jedem Computernetzwerk, berücksichtigt werden.

Zum Selbstkostenpreis von 25,- Euro (incl. MwSt) pro Stück stellt das Stadtmarketing Rothenburg fertig konfigurierte Freifunk-Router incl. kleiner Anleitung bereit. Dazu erhalten die neuen Knotenbetreiber noch einen Aufkleber, mit welchem Sie an geeigneter Stelle werbewirksam auf Ihren Freifunk-Hotspot hinweisen können.

Das Stadtmarketing bietet an, auch den Kontakt zu Freifunkern aus Rothenburg herzustellen, die bei der Aufstellung der Router unterstützen können. Auch nach der Aufstellung der Router hätten diese ständig ein Auge auf den Router, kümmerten sich um dessen Anmeldung und Überwachung im Netzwerk, sowie die laufende Aktualisierung der Software.
Es ist auch möglich, die handelsübliche Hardware, z.B. vom Modell TP-LINK TL-WR841ND in Eigenregie zu beschaffen und durch die Rothenburger Freifunker mit der Freifunk-Franken-Firmware modifizieren zu lassen. Technisch versierte können die Modifikation sogar selbst vornehmen. Für alle der drei Szenarien bietet das Stadtmarketing an, bei Fragen zur Verfügung zu stehen.

Ausdrücklich betont das Stadtmarketing in seiner Aussendung an die Mitglieder, dass es nicht Betreiber des Freifunk-Netzes und nicht Ersteller der Freifunk-Firmware sei. Freifunk basiere auf einem Zusammenschluss Freiwilliger unter Mithilfe von Sponsoren und sei eine nicht-kommerzielle Initiative zur Verbreitung freier und unabhängiger Funknetze. Das Stadtmarketing könne daher keine Gewähr für die Funktion und Sicherheit der einzelnen Komponenten und des Freifunk-Netzes übernehmen. Das Stadtmarketing unterstütze lediglich aktiv die Verbreitung der Freifunk-Initiative in Rothenburg und stelle zu diesem Zweck spezielle Freifunk-Router bereit. Hierbei sei zu beachten, dass Freifunk keinen gesicherten Service versprechen könne, es zeige sich jedoch, dass das Freifunk-Netz „sehr stabil laufe“.

In einer ersten Stellungnahme begrüßt die Stadtverwaltung Rothenburg die Initiative des Stadtmarketing sehr und teilt mit, dass man sich durchaus vorstellen könne, „als Teil dieses WLAN-Netzwerkes an städtischen Gebäuden v.a. in der Altstadt mit zu wirken“. Zur rechtlichen Absicherung laufe allerdings noch eine Anfrage beim Bayerischen Städtetag.

Mehr über Freifunk und die dahinter stehende Philosophie finden Sie im Internet unter freifunk.net. Mehr über die vom Stadtmarketing unterstützte, regionale Initiative erfahren Sie unter freifunk-franken.de.

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